Was ist bloomsbury group?

Die Bloomsbury Group war eine informelle Vereinigung von Schriftstellern, Künstlern und Intellektuellen, die in den frühen 1900er Jahren in Bloomsbury, einem Stadtteil von London, aktiv war. Die Gruppe wurde maßgeblich von Virginia Woolf, ihrer Schwester Vanessa Bell und ihrem Bruder Adrian Stephen gegründet.

Die Bloomsbury Group brach mit den Konventionen der viktorianischen Gesellschaft und suchte neue Formen der persönlichen und künstlerischen Freiheit. Die Mitglieder der Gruppe strebten nach intellektuellem und künstlerischem Austausch und organisierten regelmäßige Zusammenkünfte in ihren Häusern und Cafés.

Die Gruppe beeinflusste maßgeblich die Entwicklung der modernen Literatur, des Kunsthandwerks, des Feminismus und der Sozial- und Politikwissenschaften. Ihre Mitglieder waren für ihren experimentellen Schreibstil, ihre Ablehnung der traditionellen Geschlechterrollen und ihre politische Aktivität bekannt.

Zu den prominentesten Mitgliedern der Bloomsbury Group gehörten neben Virginia Woolf und Vanessa Bell auch E.M. Forster, Lytton Strachey, John Maynard Keynes, Roger Fry und Clive Bell. Zusammen schufen sie eine kreative und intellektuelle Atmosphäre, die als "Bloomsbury-Mythos" bekannt wurde.

Trotz ihrer geistigen und künstlerischen Errungenschaften war die Bloomsbury Group nicht frei von Kritik. Einige ihrer Mitglieder wurden wegen ihrer aristokratischen Hintergründe und ihrem scheinbar elitären Verhalten als snobistisch betrachtet. Es gab auch Kontroversen aufgrund von außerehelichen Beziehungen und Verwicklungen innerhalb der Gruppe.

Die Bloomsbury Group hatte jedoch einen nachhaltigen Einfluss auf die Kultur des 20. Jahrhunderts und gilt als wichtiger Vorläufer der literarischen und künstlerischen Moderne. Ihre Mitglieder waren Wegbereiter für neue Denkweisen und Normen, die die Gesellschaft prägten.